Sonntag, 6. Juni 2021
12.Reise - jetzt aber wirklich
1. Tag

Wunderbare Hinreise: Eine Fahrt über Landstraßen mit blühenden Feldern, durch kleine Dörfchen, durch Felsschluchten (schwäbische Alb) und natürlich an den Flüssen entlang: Aare, Rhein, Donau. Die Sonne schien, es war kaum Verkehr und wir freuten uns wie Bolle auf die paar Tage Auszeit.
Der Campingplatz in Sigmaringen war leicht zu finden und unser Stellplatz lag direkt in Sichtweise zum Schloss Hohenzollern.

Stellplatz mit Blick aufs Schloss

Der Platz bot nur das Nötigste, aber mehr war auch nicht nötig, weil er fußläufig zur Innenstadt Sigmaringen und zu einem großen Kaufland lag. Dort konnte man sich alles kaufen, was man brauchte. Auch angenehm fiel uns auf, dass es auf diesem Platz keine Dauercamper gab. Der Platz hatte also keine ?Assi-Zonen", wo Menschen schon zum Frühstück Bier tranken und traurige Gartenzwerge die Wege zierten.
Der Campingplatz bot außerdem noch einen Hochseilgarten und Kanutouren an.

Hochseilgarten


Direkt an der Donau

Ob ich B. wohl davon überzeugen kann, mit mir eine Kanufahrt auf der Donau zu machen?

2.Tag

Unser Platz lag in offensichtlich in der Nähe einer Straße, auf der nachts Autorennen stattfanden. Bis 2 Uhr nachts hörten wir quietschende Autoreifen und aufheulende Motoren. Glücklicherweise habe ich immer Ohrstöpsel im Badeschränkchen griffbereit!
Wie auch am Vortag schon war es draußen sehr kühl und extrem windig. Deshalb saßen wir den Vormittag über im Innenraum. Da unsere Schnecke in der Sonne stand, heizte sich der Innenraum ohne Heizung auf kuschelige 25 Grad auf, während es draußen gerade mal 15 Grad hatte. Der Vormittag verging schnell mit Lesen, Quatschen und aus dem Fenster die Platznachbarn beobachten.


Leckere Donauswelle direkt an der Donau gegessen

Jetzt berichte ich mal über neue Errungenschaften für unser Camping-Equipment:
Nach unserem letzten Campingausflug wären wir um ein Haar mit ausgefahrenen Stützen losgefahren. Das wäre beinahe ins Auge gegangen. Deshalb ließ ich fürs Lenkrad eine Camper-Saftycard anfertigen. Sieht simpel aus, muss aber vor der nächsten Abfahrt Punkt für Punkt gecheckt und auf ?grün" gestellt werden. Erst dann darf die Karte vom Lenkrad gelöst und losgefahren werden.


Zur Erinnerung ans Lenkrad gehängt.

Für draußen habe ich einen Teppich und Seitenteile für die Markise gekauft. Die Seitenwände sollen uns bei starkem Sonnenschein Schatten spenden. Der Teppich soll verhindern, dass zu viel Dreck ins Wohnmobil reingeschleppt wird: egal ob Sand oder Schlamm.
Schließlich habe ich mir endlich eine Außenküche gegönnt. Wenn's draußen schönes Wetter ist, macht das Kochen unter freiem Himmel gleich viel mehr Spaß. (Prima Nebeneffekt: Der Essensgeruch bleibt draußen!)


Außenküche, damit die Essensgerüche draußen bleiben.

Wenn man in Sigmaringen ein windgeschütztes Plätzchen erwischte, war es durchaus warm mit über 20 Grad und Sonnenschein. Unser Wohnmobil stand aber in einer extrem windigen Ecke, sodass das Außenthermometer nie viel mehr als 18 Grad Celsius anzeigte. Deshalb waren wir viel unterwegs: Spazieren auf dem sogenannten ?Schaukelweg" an der Donau entlang, Essen auf der Sonnenterasse eines Restaurants und eine Tour durchs Städtle und zum Schloss Hohenzollern.
Der Schaukelweg ist ein 5 km langer Rundweg mit insgesamt 12 völlig verschiedenen Schaukelstationen. Sehr schön und liebevoll angelegt.

3. Tag

Der Wind hatte sich etwas gelegt und es war sonnig und warm. Vormittags machte ich eine kleine Radtour mit meinem Pedelec. Immer an der Donau entlang, damit ich mich nicht verirrte.
B. blieb lieber bei der Schnecke. Zu viel Bewegung war und ist ihm suspekt.
Nach meiner Rückkehr vesperten wir ausgiebig draußen im Sonnenschein. Die Markise hatten wir extra nicht ausgefahren, um möglichst viel Wärme abzubekommen. Natürlich hatten wir bis nachmittags beide einen prima Sonnenbrand im Gesicht, weil ich die Sonnencreme Zuhause vergessen hatte!
Dann sind wir noch einkaufen gegangen: Käse, Cola light, Shampoo und natürlich Sonnencreme, Lichtschutzfaktor 50. Schließlich wollten wir noch den Sommer in Frankreich verbringen. Da war ein hoher LSF angebracht.
Wenn ich darüber nachdenke, dass wir als Kinder den Urlaub in Spanien ohne jeden Lichtschutz am Meer verbracht haben. Mit ?Tiroler Nussöl" haben wir uns eingeschmiert, nur um ja recht braun zu werden! Meine Güte. Direkt lebensgefährlich war das!
Am Abend wollte ich meine neue Außenküche mit dem neuen ?Omnia" einweihen. Das ging aber sowas von in die Hose!


Verzweifelte Versuche...

Der Omnia ist so eine Art Backofenersatz, wenn man keinen Backofen besitzt. Das Internet ist voller begeisterter Berichte darüber. Also musste ich auch so ein Ding haben.
Aber ob wir noch Freunde werden, das kann ich mir nicht vorstellen.
Ich schnitt Kartoffeln in Stifte, mischte sie mit Öl, Salz, Pfeffer und Paprika. Ab damit den Omnia. Ist doch eigentlich idiotensicher, oder? Von wegen! Nach 1,5 Stunden bei allerhöchster Hitze waren die Dinger gedünstet bzw. gekocht und nicht ? wie eigentlich erhofft ? gebacken!
Schlussendlich habe ich total frustriert ein paar Sojabratwürstchen in die Pfanne geworfen, denn mittlerweile hatten B. und ich gehörigen Kohldampf.

4.Tag

Vormittags versuchte ich, ein paar Brötchen im Omnia aufzubacken. Dafür hatte ich extra ein Brötchen-Gitter besorgt. Nach 35 Minuten waren die Brötchen zwar heiß, aber kein bisschen knusprig. Irgendwas machte ich falsch. Oder aber die positiven Omnia- Beurteilungen im Internet waren eine große Verschwörung, angezettelt mit dem einzigen Ziel, mich zum Narren zu halten!
An diesem Tag liefen B. und ich einmal rund um das Hohenzollernschloss, das uns wirklich sehr beeindruckt hat. Es wurde auf einen steilen Felsen gebaut und ist einfach riesig groß. Dort wohnt immer noch die Familie der Fürsten von Hohenzollern. Zu gern hätte ich die Räumlichkeiten mal von innen betrachtet, aber das Schloss ist für Besucher zur Zeit coronabedingt geschlossen.






Auch der Prinzenpark war wunderschön angelegt und der Spaziergang hat sich wirklich gelohnt
Zum Abschluss spendierte B. noch ein großes Eis.




5.Tag

Für diesen Tag hatten wir uns eine Wanderung vorgenommen. Aus dem Wanderführer hatten wir eine Tour rausgesucht, die als leicht, familienfreundlich und ohne nennenswerte Höhenunterschiede gekennzeichnet war.
Alles Lügen!!!
Es ging dermaßen steil bergauf und bergab, dass man die Tour eigentlich als ?alpin? hätte bezeichnen müssen. Glücklicherweise hatten wir festes Schuhwerk an. Wären Kinder dabei gewesen, hätten wir sie bergab abseilen müssen?
Glücklicherweise war B. mit dabei. Er verfügt über ein untrügliches Orientierungsvermögen. Solche Touren könnte ich alleine nicht unternehmen. Ich würde mich (trotz Wanderkarte) total verlaufen. Wir hatten auf der Wanderung mal versucht, das Navi zu Rate zu ziehen. Aber natürlich gab es kein Netz im Wald!


Blick über das Laucherttal

Als wir wieder auf dem Campingplatz ankamen, sahen wir ziemlich derangiert und verschwitzt aus. Ich bin gleich unter die Dusche, aber B. sank erstmal in einen stundenlangen Mittagsschlaf. Mir taten alle Muskeln weh und der Muskelkater war vorprogrammiert!
Ich hatte schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, B. zu einem solchen Gewaltmarsch überredet zu haben. Er ist schließlich körperlich nicht gerade der Fitteste. Aber er hatte die Wahl: Kanutour oder Wanderung. Die Kanufahrt hätte mich mehr interessiert, aber B. glaubte, dafür hätte ich nicht die Ausdauer und die Muskeln gehabt. Pfff ?.

6. Tag

An diesem Tag ging's schon wieder nach Hause. Alles schnell eingepackt, dann (mit Hilfe der Safty-Card) alles kontrolliert: Nichts vergessen? Alles klar!
Ich hatte Sorge, dass wir nur mit vielem Hin- und Herrangieren aus unserem Stellplatz herauskommen würden. Aber nichts da: 1- mal zurückgesetzt und mit einem beherzten Schwung raus aus der Lücke.
Die Rückfahrt war wunderbar entspannt. Schönes Wetter, kaum Verkehr, tolle Musik und ein kleines Nickerchen. Natürlich nur ich auf dem Beifahrersitz! B. musste schließlich fahren!
Zuhause angekommen haben wir schnell das Wohnmobil ausgeräumt: Die Lebensmittel, die Wäsche und die Elektronik, die wir täglich nutzten: Tablet, Smartphone und Kindle.
Das alles geht immer ganz schnell und routiniert. Was mich aber jedesmal nervt, das ist das anschließende Säubern und Putzen des Innenraums. Da muss ich mir noch eine Lösung dafür überlegen.
Die nächste Reise soll nach Frankreich gehen. Wir freuen uns schon?

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Mittwoch, 26. Mai 2021
12. Reise - die leider nie stattfand
1. Tag
Die Corona-Pandemie beeinflusst alle Lebensbereiche. Auch die Situation der Campingfreunde.
An Ostern waren alle Campingplätze noch geschlossen. Da hatten wir eigentlich mit dem Gardasee geliebäugelt. Im Mai gab es ein verlängertes Wochenende. Da wären wir gerne an den Lago Maggiore gereist. Diese Möglichkeit gab es aber nur mit 5-tägiger Quarantäne. Also freuten wir uns auf die Pfingstferien?.
Den ganzen Winter über haben wir nicht viel an unsere Schnecke gedacht und das rächte sich jetzt. Vor 4 Wochen fiel uns ein, dass der TÜV abgelaufen ist. Glücklicherweise bekamen wir zeitnah einen Termin bei Fiat. Als wir unser Wohnmobil mit neuer TÜV- Plakette dort abholten, fiel uns zuhause auf, dass die hintere Stoßstange ganz scheps da hing.
Offensichtlich ist in oder vor der Werkstatt jemand von hinten auf unsere Schnecke gefahren! B. hatte keine Lust, nochmal nach Auggen zu Fiat zu fahren. Zumal wir ja nicht beweisen konnten, dass der Schaden dort passiert sein musste.
Unser Wohnmobil hat sein festes Quartier im Hinterhof eines Mercedes-Händlers. Der hat uns ruckizucki die Stoßstange wieder richtig eingedrückt. Übrig blieb nur eine ganz kleine Delle, die fühlt man nur, wenn man mit den Fingerspitzen darüber streicht.
Dann fiel uns ein, dass die jährliche Gasprüfung noch aussteht. Wer mit 2 so großen Gasflaschen unterwegs ist, muss jährlich prüfen lassen, ob die Anschlüsse noch okay sind. Gott-sei-Dank machte das auch der Mercedes-Händler, bei dem wir unsere Schnecke stehen haben.
Also stand unserer ersten Reise über die Pfingstferien EIGENTLICH nichts mehr im Wege?
Am Tag bevor es losgehen sollte? Du merkst schon: SOLLTE!.... Also, am Tag bevor es losgehen sollte, packten wir alles Nötige in die Schränke. B. reinigte den Wassertank. Muss ja auch vor Beginn der Saison gemacht werden. Dazu befüllen wir üblicherweise den Tank mit einem Zitronensäure-Wasser- Gemisch. Einwirken und durch alle Hähne laufen lassen. Dann nochmal mit klarem Wasser durchspülen und fertig.
Allerdings hörten wir bei der Aktion ein beständiges leises Plätschern. Bald fanden wir heraus, dass unaufhörlich Wasser aus der Außendusche lief. Auch wenn die Wasserpumpe ausgeschaltet war! Offensichtlich war das Ventil kaputt. So kann man natürlich nicht in den Urlaub fahren, wenn ständig das Wasser aus dem Wohnmobil läuft!
Und NATÜRLICH passiert sowas nicht an einem Werktag, sondern an Pfingstsonntag. Auch an Pfingstmontag haben alle Werkstätten zu.

Ich durfte also erstmal auf dem Campingplatz Bescheid geben, dass wir später oder gar nicht ankommen würden.


2. Tag
Pfingstmontag gingen wir am frühen Abend in ein Corona-Testzentrum. Ein negativer Test ist Voraussetzung für den Eintritt auf einem Campingplatz. Höchstens 24 Stunden durfte der alt sein. Da ich erst 2 Tage zuvor meine 2. Impfung erhalten hatte, hatte ich die Befürchtung, dass der Test positiv anzeigt, weil vielleicht eine Virenlast vom Impfserum nachweisbar ist. Dann müsste ich auf jeden Fall in Quarantäne, sagte die Dame beim Test.
Aber wir hatten Glück: Bei ins beiden fiel der Test negativ aus. Wir hatten die Hoffnung, dass wir am nächsten Tag schon losfahren können.

3.Tag
Gleich früh morgens telefonierte B. mit Werkstätten, ob uns jemand das undichte Ventil austauschen könnte. Leider bekamen wir erst für den nächsten Tag einen Termin bei Bürstner in Offenburg. Die Mercedes-Werkstatt hatte auf absehbare Zeit keinen Termin für uns.
Wir spielten also verschiedene Szenarien durch:
Wohnmobil mit Kleidung und Lebensmitteln vollpacken und darauf hoffen, dass der Schaden schnell behoben werden kann?
Gleich von der Werkstatt aus in den Urlaub fahren?
Nach dem Werkstatt-Termin nochmal nach Hause fahren und erst am folgenden Tag auf den Campingplatz?
Mit 2 Autos nach Offenburg fahren, falls Ersatzteile besorgt werden müssen und die Reparatur mehrere Tage dauert?
Fragen über Fragen?.
Da rief eine Lehrerin aus B.s Kollegium an: Sie sei schwanger und müsse deshalb weniger arbeiten. Das ist schon die 2. schwangere Lehrerin bei ihm an der Schule. Das bedeutet, dass B. einen neuen Stundenplan machen muss. Wir besprachen uns kurz und dann war klar: Das mit der Reise nach Tengen wird einfach nichts mehr.

4. Tag
Zuerst habe ich in Tengen auf dem Campingplatz angerufen und abgesagt, dann fuhren wir mit Wohnmobil und meinem Toyota nach Offenburg. In der Werkstatt dort wollte man sich den Schaden an der Außendusche mal ansehen.
Nachdem wir unsere Schnecke dort abgegeben hatten, fuhren wir mit dem Toyota 2 ½ Stunden ziellos durch die Gegend. Da es in Strömen regnete, war an einen Spaziergang nicht zu denken. (Wie verweichlicht man doch gleich wird, wenn man keinen Hund mehr hat?.) Dazwischen telefonierten wir mit der Werkstatt. Sie wollten uns eine komplett neue Außendusche einbauen. Das würde noch auf Garantie laufen. Damit waren wir natürlich einverstanden und konnten gegen Mittag unser Wohnmobil wieder abholen.

Einige Tage zuvor hatte ich (wie schon beschrieben) die Schnecke eingeräumt und gut beladen. 23 Liter Mineralwasser in PET-Flaschen hatte ich in diversen Fächern verstaut. Für 14 Tage Urlaub nicht zu wenig, dachte ich mir so.
Auf den Weg zurück nach Hause wurde B. auf der Autobahn von einem PKW geschnitten und musste scharf abbremsen. Da tat es einen heftigen Knall: 9 kg Wasser schossen durch eine geschlossene Schublade und kullerten durchs Wohnmobil! Ich gehe davon aus, dass B. fast einen Herzinfarkt bekommen hat. Er fuhr aber noch bis zur nächsten Raststätte, sammelte dort die im ganzen Innenraum verteilten Flaschen ein und suchte dann in allen Fächern nach weiteren deponierten Wasservorräten.
Zuhause wunderte ich mich schon, warum B. so viel später als ich ankam?

Ein Bild der Zerstörung: zertrümmerte Schublade!

Natürlich musste ich mir diverse Vorträge von B. anhören:
1. ?Ob man sich das nicht denken könne, dass so viele Flaschen zu schwer für eine Schublade sind?? (Äh, nein?! Sonst hätte ich sie ja nicht hineingetan!)
2. ?Warum ich so viel Wasser mitnehmen müsse. Ob vielleicht auf den Campingplätzen plötzlich kein Wasser mehr verkauft werde?? (Ja schon, aber das ist dort viel teurer als im Supermarkt! Und es ist so umständlich, deswegen immer zum Kiosk zu laufen.)
3. ?Schwere Sachen immer in die Heckgarage tun!? (Okay, klingt erstmal logisch. Aber der Weg dorthin ist ja so viel weiter!)
Meine Antworten waren selbstverständlich nur gedacht, nicht laut ausgesprochen. Ich schaute einfach entsprechend zerknirscht drein und gelobte Besserung. Schließlich musste B. die Schublade reparieren. Da die Schrauben herausgebrochen waren, war das Ganze eine etwas aufwändigere Angelegenheit.
Dann stand unsere Schnecke einfach auf dem Parkplätzchen vor unserem Haus und wartete auf die nächste Reise, die am Freitag vielleicht losgehen sollte.

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Samstag, 5. September 2020
11.Reise
1.Tag

Diese Reise geht nur in den Schwarzwald, nach Münstertal.
Schon bei der Abreise fängt es an zu regnen. Auf der Autobahn müssen wir stellenweise gaaanz langsam fahren, denn es schüttet richtig heftig.
Als wir auf dem Campingplatz ankommen, kurbeln wir die Markise raus, damit unsere Schuhe vor dem Wohnmobil trocken stehen und wir die Tür offen lassen können.
Plötzlich macht es einen Mordsschlag! Jetzt hat sich dermaßen viel Wasser oben auf der Markise angesammelt, dass sich ein kleiner See gebildet hat. Das Gewicht halten die Stützen aber nicht aus und geben folglich nach. Eine der Stützen ist eingeknickt!
Haben wir doch glatt vergessen, die Stützen unterschiedlich lang auszuziehen. Dann würde die Markise nämlich schräg hängen und das Regenwasser könnte leicht ablaufen. Wieder was gelernt…

Jetzt haben wir die Markise erstmal wieder eingerollt. Den Stützen ist glücklicherweise nicht viel passiert. Sie sind nicht gebrochen oder verbogen. Das hätte sonst viel Geld gekostet.
Nun müssen wir nur daran denken, morgen früh, wenn's aufgehört hat zu regnen, die nasse Markise gleich wieder rauszukurbeln. Sie muss trocken versorgt sein, sonst bekommt sie Stockflecken!

Kaputt gegangen ist allerdings im Wohnmobil ein kleines Teil, das eine ausfahrbare Stufe arretieren soll. So eine Art „Bremse", damit die Stufe nicht wieder von alleine einklappt. Diese 2 Stufen erleichtern uns den Einstieg in die Betten, die etwas höher liegen.
Heute Nacht also daran denken, dass die Stufe sich eventuell in Bewegung setzt, wenn ich aus dem Bett steige, um mal unser WC aufzusuchen!

2.Tag

An die lockere Stufe gewöhnen wir uns langsam!
Da es ein weitgehend trockener Tag ist, lassen wir die Markise trocknen und ich schrubbe sie mit dem Besen mal ordentlich ab.
Vormittags gehe ich im Outlet shoppen: Süßigkeiten und einen neuen Badeanzug ergattere ich.


Kleines Vesper für Zwischendurch….

Ein kleiner Spaziergang über den Platz, ein ausgiebiges Mittagsschläfchen, lesen und quatschen und ruckzuck ist der Tag vorbei.
Abends schicke ich B. zum nahegelegenen Restaurant. Er soll eine Portion Pommes mitbringen als Beilage zur Tofubratwurst. Nach einer halben Stunde (die Würstchen waren schon ganz schrumpelig) kommt er erfolglos wieder: Die Schlange vor der „Bure Stube" war einfach viel zu lang. Also gibt’s halt nur Brot zu den Würstchen…

3.Tag

In der Nacht fängt es an, stark zu regnen. Stühle, Tisch und Markise hatten wir abends schon reingeholt, weil B. auf dem Regenradar im Internet so was schon entdeckt hat. Heute Morgen regnet es immer noch. Verspricht also kein so toller Tag zu werden.
Wenn wir die Badtür nach außen hin schließen, können wir den Wohnraum halbieren. Schlafbereich und Badbereich sind dann abgetrennt. Das ist heiztechnisch vorteilhaft. So müssen wir die Heizung nur ab und zu einmal anwerfen.


Hier der Eingangsbereich mit dem Kühlschrank. Ganz rechts siehst du die geschlossene Tür zum Schlafen/Bad.


Wohn- und Arbeitsbereich

Diesen Campingplatz habe ich schon einmal in meinem 4.Reisebericht beschrieben. Bis jetzt habe ich keinen anderen Platz besucht, der dermaßen tolle, saubere und komfortable Sanitärgebäude hat. Da macht es wirklich Spaß, aufs Klo zu gehen oder zu duschen. Heute früh jedoch ist Katzenwäsche angesagt, weil ich erstens den Mundschutz und zweitens die Zahnpasta vergesse! Und Schuld daran hat natürlich B., der schon kurz nach 7.00 Uhr aufsteht und mich deshalb total verwirrt!!

Inzwischen ist es 22.00 Uhr und wenn ich sage, dass es den ganzen Tag geregnet hat, dann ist das nicht übertrieben. Wir hören laut und deutlich selbst das leiseste Getröpfel auf dem Dach und ich kann ganz klar sagen, es hat teilweise geschüttet, meistens normal und beständig gegossen und ganz selten nur leicht geregnet. Sobald das Getrommel etwas schwächer wurde, lief ich zum Duschen und Haare waschen ins Sanitärgebäude oder wir brachten den Müll raus oder holten Brötchen im kleinen Laden.

Nun kann man ganz gut einen Tag drinnen verbringen mit Radio hören, lesen, essen und Karten spielen. Aber wie viele Tage halten wir es zusammen in einem einzigen Raum aus?


Hier auf dem Weg zur Dusche. Meine geliebten roten Gummistiefel sind bei solchem Wetter natürlich Gold wert!


4. und 5.Tag
Es regnet und regnet. Zwischen Sintflut und leisem Landregen ist wieder alles dabei.

Gestern konnte ich in einer kurzen Regenpause mal ein bisschen radeln. Sonst war nix los.

Heute (5.Tag) haben wir gleich um 9.00 Uhr eine Stunde „Life Kinetics", was uns beiden großen Spaß macht. Übungen wie „linkes Bein nach hinten und mit der rechten Hand einen Ball fangen und die linke Hand auf die rechte Hüfte legen und dabei noch rückwärts das Alphabet aufsagen…“, das sind Übungen, die uns tüchtig herausfordern.

Mittags noch zur Fußpflegerin. Meine Nägel erstrahlen in niedlichem Rosa und ich bin glücklich.
Das Essen gehen verschieben wir, weil es mal wieder…

Regnet. Richtig!

6.Tag

B. ist ja ein richtiger Einkaufsmuffel. Für ihn zum Glück gibt es das Internet. Da kann man Klamotten kaufen, ohne sich aus dem Sessel bewegen zu müssen. Fehlbestellungen passieren ihm natürlich auch, er schickt jedoch nichts zurück. Das ist ihm zu aufwändig und außerdem müsste er dazu ja wieder zur Post.

Er würde die Sachen wahrscheinlich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag im Schlafzimmer liegen lassen. Ich nehme die Klamotten nach einigen Wochen dann an mich und versuche, sie unter die Leute zu bringen. Papa und Opa sind da oft meine ersten Anlaufstellen…

Ja, und nun ist es passiert: B‘s einzige Regen- und Übergangsjacke ist kaputt gegangen!

Und tatsächlich kann ich ihn davon überzeugen, eine neue Jacke im hiesigen Outdoor-Outlet (heißt so viel wie „Sportkleidung-Großhandels-Ausverkauf“) zu erwerben! Also, um es kurz zu machen: Wir finden nicht nur eine neue Jacke, sondern auch noch eine neue Hose für den Sommer. Und das 60% billiger!
:-)

Ein paar Schritte weiter kaufe ich noch eine Tasche voller Süßigkeiten für Papas Geburtstag nächste Woche.

Zum Essen gehen wir in ein nahes Restaurant, das für Vegetarier eine wirklich gute Auswahl bietet.

Nachmittags sind wir beim Bogenschießen. Ich bin wahrscheinlich die schlechteste Schützin von allen Teilnehmenden. Als es aber darauf ankommt und dann der Wettbewerb beginnt, schaffe ich 200 Punkte und belege unter den 4 Frauen den 1.Platz! Juhu! Und als Preis gibt’s eine kleine Tüte Gummibärchen. Es tut mal wieder richtig gut, gelobt und beklatscht zu werden. Das passiert in meinem Alter ja nicht so oft…




7.Tag

Wir beschließen, einen Tag früher zu fahren. Heute Abend soll's wieder nach Hause gehen.

Gestern bekam ich die Information, dass an meiner Schule kurzfristig eine Lehrerin ausfällt. Vielleicht kann ich am Freitag vor dem Wochenende noch irgendwas organisieren…

Heute Morgen machen wir noch eine kleine Radtour nach Staufen. Idealer Radweg. Sehr hübsch. Immer an einem kleinen Flüsschen entlang (Nebenmagen). Und mit der batteriebetriebenen Unterstützung läuft es natürlich ganz angenehm und flott und ohne große Anstrengung.

Allerdings stellen wir fest, dass seit der Nordseereise eine große Spinne in meinem Fahrrad wohnt. Ich finde sie einfach nicht, aber B. sieht sie manchmal, wenn er hinter mir her fährt. Wenn ich stoppe, springt sie ganz schnell wieder in ihr Versteck. Sie ist ganz schön groß und ich schwöre, wenn sie sich jemals während voller Fahrt zeigt oder gar auf mir herumkrabbelt, wird es einen heftigen Unfall geben! Bei Spinnen verliere ich echt die Nerven…



Vielleicht findet der kleine Spatz die Spinne, die in meinem Rad wohnt?

Den Rest des Tages verbringen wir in der Sonne liegend. Mit 2 Stück Schwarzwälder Torte feiern wir das Ende des schönen Urlaubs.

Als wir einpacken und losfahren wollen, gibt’s mal wieder ein paar kleine Unglücke:

Zuerst rutscht eine Gummidichtung von dem Schlauch ab, der das Abwasser in die Bodenluke leiten soll. Große Sauerei, weil das Grauwasser nicht dorthin fließt, wo es hin soll! Außerdem wird B. klitschnass bei dem Versuch, den Gummistopfen wieder rauszupfriemeln. Ob das Wasser oder sein Schweiß ist, ist im Nachhinein nicht so genau zu sagen.

Als B. das Wohnmobil dann vom Platz rangiert, kommt der Campingnachbar ganz aufgeregt herbeigelaufen: Wir haben vergessen, die Stützen wieder einzukurbeln!

Die Stützen stabilisieren das Gefährt während eines Aufenthaltes. Das Fahrzeug wackelt dann nicht so, wenn wir darin herumlaufen.
Aber es ist natürlich saumäßig gefährlich, mit ausgefahrenen Stützen loszufahren!
Puh, dem Nachbar sei Dank - gerade nochmal gut gegangen!

Wir beschließen, für die kommenden Reisen eine Checkliste ans Lenkrad zu tun, damit wir vor der Abfahrt wirklich an alles denken.

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