Samstag, 5. September 2020
11.Reise
1.Tag

Diese Reise geht nur in den Schwarzwald, nach Münstertal.
Schon bei der Abreise fängt es an zu regnen. Auf der Autobahn müssen wir stellenweise gaaanz langsam fahren, denn es schüttet richtig heftig.
Als wir auf dem Campingplatz ankommen, kurbeln wir die Markise raus, damit unsere Schuhe vor dem Wohnmobil trocken stehen und wir die Tür offen lassen können.
Plötzlich macht es einen Mordsschlag! Jetzt hat sich dermaßen viel Wasser oben auf der Markise angesammelt, dass sich ein kleiner See gebildet hat. Das Gewicht halten die Stützen aber nicht aus und geben folglich nach. Eine der Stützen ist eingeknickt!
Haben wir doch glatt vergessen, die Stützen unterschiedlich lang auszuziehen. Dann würde die Markise nämlich schräg hängen und das Regenwasser könnte leicht ablaufen. Wieder was gelernt…

Jetzt haben wir die Markise erstmal wieder eingerollt. Den Stützen ist glücklicherweise nicht viel passiert. Sie sind nicht gebrochen oder verbogen. Das hätte sonst viel Geld gekostet.
Nun müssen wir nur daran denken, morgen früh, wenn's aufgehört hat zu regnen, die nasse Markise gleich wieder rauszukurbeln. Sie muss trocken versorgt sein, sonst bekommt sie Stockflecken!

Kaputt gegangen ist allerdings im Wohnmobil ein kleines Teil, das eine ausfahrbare Stufe arretieren soll. So eine Art „Bremse", damit die Stufe nicht wieder von alleine einklappt. Diese 2 Stufen erleichtern uns den Einstieg in die Betten, die etwas höher liegen.
Heute Nacht also daran denken, dass die Stufe sich eventuell in Bewegung setzt, wenn ich aus dem Bett steige, um mal unser WC aufzusuchen!

2.Tag

An die lockere Stufe gewöhnen wir uns langsam!
Da es ein weitgehend trockener Tag ist, lassen wir die Markise trocknen und ich schrubbe sie mit dem Besen mal ordentlich ab.
Vormittags gehe ich im Outlet shoppen: Süßigkeiten und einen neuen Badeanzug ergattere ich.


Kleines Vesper für Zwischendurch….

Ein kleiner Spaziergang über den Platz, ein ausgiebiges Mittagsschläfchen, lesen und quatschen und ruckzuck ist der Tag vorbei.
Abends schicke ich B. zum nahegelegenen Restaurant. Er soll eine Portion Pommes mitbringen als Beilage zur Tofubratwurst. Nach einer halben Stunde (die Würstchen waren schon ganz schrumpelig) kommt er erfolglos wieder: Die Schlange vor der „Bure Stube" war einfach viel zu lang. Also gibt’s halt nur Brot zu den Würstchen…

3.Tag

In der Nacht fängt es an, stark zu regnen. Stühle, Tisch und Markise hatten wir abends schon reingeholt, weil B. auf dem Regenradar im Internet so was schon entdeckt hat. Heute Morgen regnet es immer noch. Verspricht also kein so toller Tag zu werden.
Wenn wir die Badtür nach außen hin schließen, können wir den Wohnraum halbieren. Schlafbereich und Badbereich sind dann abgetrennt. Das ist heiztechnisch vorteilhaft. So müssen wir die Heizung nur ab und zu einmal anwerfen.


Hier der Eingangsbereich mit dem Kühlschrank. Ganz rechts siehst du die geschlossene Tür zum Schlafen/Bad.


Wohn- und Arbeitsbereich

Diesen Campingplatz habe ich schon einmal in meinem 4.Reisebericht beschrieben. Bis jetzt habe ich keinen anderen Platz besucht, der dermaßen tolle, saubere und komfortable Sanitärgebäude hat. Da macht es wirklich Spaß, aufs Klo zu gehen oder zu duschen. Heute früh jedoch ist Katzenwäsche angesagt, weil ich erstens den Mundschutz und zweitens die Zahnpasta vergesse! Und Schuld daran hat natürlich B., der schon kurz nach 7.00 Uhr aufsteht und mich deshalb total verwirrt!!

Inzwischen ist es 22.00 Uhr und wenn ich sage, dass es den ganzen Tag geregnet hat, dann ist das nicht übertrieben. Wir hören laut und deutlich selbst das leiseste Getröpfel auf dem Dach und ich kann ganz klar sagen, es hat teilweise geschüttet, meistens normal und beständig gegossen und ganz selten nur leicht geregnet. Sobald das Getrommel etwas schwächer wurde, lief ich zum Duschen und Haare waschen ins Sanitärgebäude oder wir brachten den Müll raus oder holten Brötchen im kleinen Laden.

Nun kann man ganz gut einen Tag drinnen verbringen mit Radio hören, lesen, essen und Karten spielen. Aber wie viele Tage halten wir es zusammen in einem einzigen Raum aus?


Hier auf dem Weg zur Dusche. Meine geliebten roten Gummistiefel sind bei solchem Wetter natürlich Gold wert!


4. und 5.Tag
Es regnet und regnet. Zwischen Sintflut und leisem Landregen ist wieder alles dabei.

Gestern konnte ich in einer kurzen Regenpause mal ein bisschen radeln. Sonst war nix los.

Heute (5.Tag) haben wir gleich um 9.00 Uhr eine Stunde „Life Kinetics", was uns beiden großen Spaß macht. Übungen wie „linkes Bein nach hinten und mit der rechten Hand einen Ball fangen und die linke Hand auf die rechte Hüfte legen und dabei noch rückwärts das Alphabet aufsagen…“, das sind Übungen, die uns tüchtig herausfordern.

Mittags noch zur Fußpflegerin. Meine Nägel erstrahlen in niedlichem Rosa und ich bin glücklich.
Das Essen gehen verschieben wir, weil es mal wieder…

Regnet. Richtig!

6.Tag

B. ist ja ein richtiger Einkaufsmuffel. Für ihn zum Glück gibt es das Internet. Da kann man Klamotten kaufen, ohne sich aus dem Sessel bewegen zu müssen. Fehlbestellungen passieren ihm natürlich auch, er schickt jedoch nichts zurück. Das ist ihm zu aufwändig und außerdem müsste er dazu ja wieder zur Post.

Er würde die Sachen wahrscheinlich bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag im Schlafzimmer liegen lassen. Ich nehme die Klamotten nach einigen Wochen dann an mich und versuche, sie unter die Leute zu bringen. Papa und Opa sind da oft meine ersten Anlaufstellen…

Ja, und nun ist es passiert: B‘s einzige Regen- und Übergangsjacke ist kaputt gegangen!

Und tatsächlich kann ich ihn davon überzeugen, eine neue Jacke im hiesigen Outdoor-Outlet (heißt so viel wie „Sportkleidung-Großhandels-Ausverkauf“) zu erwerben! Also, um es kurz zu machen: Wir finden nicht nur eine neue Jacke, sondern auch noch eine neue Hose für den Sommer. Und das 60% billiger!
:-)

Ein paar Schritte weiter kaufe ich noch eine Tasche voller Süßigkeiten für Papas Geburtstag nächste Woche.

Zum Essen gehen wir in ein nahes Restaurant, das für Vegetarier eine wirklich gute Auswahl bietet.

Nachmittags sind wir beim Bogenschießen. Ich bin wahrscheinlich die schlechteste Schützin von allen Teilnehmenden. Als es aber darauf ankommt und dann der Wettbewerb beginnt, schaffe ich 200 Punkte und belege unter den 4 Frauen den 1.Platz! Juhu! Und als Preis gibt’s eine kleine Tüte Gummibärchen. Es tut mal wieder richtig gut, gelobt und beklatscht zu werden. Das passiert in meinem Alter ja nicht so oft…




7.Tag

Wir beschließen, einen Tag früher zu fahren. Heute Abend soll's wieder nach Hause gehen.

Gestern bekam ich die Information, dass an meiner Schule kurzfristig eine Lehrerin ausfällt. Vielleicht kann ich am Freitag vor dem Wochenende noch irgendwas organisieren…

Heute Morgen machen wir noch eine kleine Radtour nach Staufen. Idealer Radweg. Sehr hübsch. Immer an einem kleinen Flüsschen entlang (Nebenmagen). Und mit der batteriebetriebenen Unterstützung läuft es natürlich ganz angenehm und flott und ohne große Anstrengung.

Allerdings stellen wir fest, dass seit der Nordseereise eine große Spinne in meinem Fahrrad wohnt. Ich finde sie einfach nicht, aber B. sieht sie manchmal, wenn er hinter mir her fährt. Wenn ich stoppe, springt sie ganz schnell wieder in ihr Versteck. Sie ist ganz schön groß und ich schwöre, wenn sie sich jemals während voller Fahrt zeigt oder gar auf mir herumkrabbelt, wird es einen heftigen Unfall geben! Bei Spinnen verliere ich echt die Nerven…



Vielleicht findet der kleine Spatz die Spinne, die in meinem Rad wohnt?

Den Rest des Tages verbringen wir in der Sonne liegend. Mit 2 Stück Schwarzwälder Torte feiern wir das Ende des schönen Urlaubs.

Als wir einpacken und losfahren wollen, gibt’s mal wieder ein paar kleine Unglücke:

Zuerst rutscht eine Gummidichtung von dem Schlauch ab, der das Abwasser in die Bodenluke leiten soll. Große Sauerei, weil das Grauwasser nicht dorthin fließt, wo es hin soll! Außerdem wird B. klitschnass bei dem Versuch, den Gummistopfen wieder rauszupfriemeln. Ob das Wasser oder sein Schweiß ist, ist im Nachhinein nicht so genau zu sagen.

Als B. das Wohnmobil dann vom Platz rangiert, kommt der Campingnachbar ganz aufgeregt herbeigelaufen: Wir haben vergessen, die Stützen wieder einzukurbeln!

Die Stützen stabilisieren das Gefährt während eines Aufenthaltes. Das Fahrzeug wackelt dann nicht so, wenn wir darin herumlaufen.
Aber es ist natürlich saumäßig gefährlich, mit ausgefahrenen Stützen loszufahren!
Puh, dem Nachbar sei Dank - gerade nochmal gut gegangen!

Wir beschließen, für die kommenden Reisen eine Checkliste ans Lenkrad zu tun, damit wir vor der Abfahrt wirklich an alles denken.

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